Allein Österreich verliert über 1000 Bauern pro Jahr.

20.05.2023

Johannes Kammel

Die Landwirtschaft in Österreich und anderen alpinen Regionen ist historisch klein strukturiert.

Durch EU und Behörden wie AMA wurde diese historische Gegebenheit kaum gewürdigt, eher als Problem diagnostiziert. Von der Agrarpolitik in Österreich und der EU hört man nur mehr selten ein wirkliches Bekenntnis zu diesen wahrhaftigen Werten wie Familie und Eigentum.

Die lineare Förderung nach Flächen schafft immer wieder Vorteile für die Großbetriebe. Nicht umsonst haben wir gerade im östlichen Zentraleuropa immer mehr Strukturen, die wir mit Tierfabriken oder marxistischen Kolchosen vergleichen müssen.

I Trotz deutlichem Rückgang der Bauernhöfe besteht die Mehrheit weiterhin aus Nebenerwerbsbetrieben.

Ab den Jahren des “Wirtschaftswunders” im 20. JH, vereinfacht ab 1955, rationalisierten viele Bauern in der ersten Phase der Modernisierung ihre Höfe, andererseits übernahmen sie einen zweiten Job in Industrie und Gewerbe. Das war natürlich nur mit außerordentlichem Fleiß zu bewerkstelligen, andererseits brachte das vielen bäuerlichen Familien einen guten Wohlstand mit doch zwei sicheren Einkunftsquellen.

Soziologisch hatten diese intakten Familien noch einen hervorragenden Wert für die Gesellschaft, weil die meisten drei, vier oder noch mehr Kinder hervorbrachten. Freilich machten viele dieser Kinder im Aufschwung eine zukunftsträchtige Ausbildung und wechselten in weiterer Folge vom Land in die Stadt.

Das Modell der Nebenerwerbslandwirtschaft ist dennoch vielversprechend. Immerhin suchen viele der gestressten Manager und “Städter” nach der verloren gegangen Idylle am Land. Dass Wohnen im Eigentum am Land noch billiger ist als in den Städten und deren Speckgürteln, liegt auf der Hand.

Entgegen den üblichen Annahmen, dass Nebenerwerbslandwirte nicht das notwendige Fachwissen und praktische Know-how für eine erfolgreiche Produktion von qualitativ hochwertigen Erzeugnissen verfügen, zeigt sich, dass die Nebenerwerbslandwirte gut ausgebildet sind und durchaus rational handeln.

Die Arbeit der Nebenerwerbslandwirte und ihre erzeugten Produkte sind eine Existenzgrundlage für die Gesellschaft …

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